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Chronoi Talks: „Zum Phänomen der Fürstengräber der Villanova-Kultur und der Etrusker zwischen 9. und 5. Jh. v. Chr.“ (In German)

February 17, 2022

3 - 4 pm (CET)


Dr. Anton Gass (SPK; EC-Chronoi)


Das 1. Jahrtausend v. Chr. wird im europäischen Raum durch einen Beginn der stärkeren sozialen Differenzierung der Gesellschaft charakterisiert. Die bereits vorhandene Führungsschicht etablierte sich insbesondere im Mittelmeerraum zu einer Elite an deren Spitze Fürsten und Könige standen. Da Schriftzeugnisse noch sehr selten vorkamen, stellen funeräre Hinterlassenschaften der Gesellschaft (Friedhöfe/Gräberfelder mit verschiedenen Gräbern, Tumuli und Konstruktionen des Bestattungsrituals) eine der verlässlichsten Informationsquellen zum Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. dar. An Beispielen Mittelitaliens kann illustriert werden, wie sich bei den Etruskern, insbesondere während der älteren Perioden im 8.-7. Jh. v. Chr., die Gesellschaft stark zu stratifizierten begann. Der Höhepunkt dieses Prozesses ist durch mächtige Fürstengräber mit zahlreichen, luxuriösen Grabbeigaben und großflächigen Tumulus-Nekropolen gut nachvollziehbar. Die chronologische Beobachtung der Achsenzeit lässt für das 6. Jh. v. Chr. eine Relativierung der sozialen Differenzierung festzustellen. Blickt man in den Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr., beobachtet man gerade die Entstehung und erste Etablierung der Institution des „Fürstentums“ an Beispielen der Prunkgräber der etruskischen Vorgänger, der Träger der Villanova-Kultur im 9.-8./7. Jh. v. Chr.

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